Tina Skupin – Hollerbrunn

Tina Skupin – Hollerbrunn

rezensiert von Nicole am 26.04.2018
– Rezensionsexemplar –

Titel: Hollerbrunn
Reihe: abgeschlossenes Buch (Teil 3 der Märchenspinnerei)
Autor: Tina Skupin
Genre: Märchenadaption
Verlag: Nova MD
Seitenanzahl: 240
Erscheinungsdatum: 10.11.2017 (Print)
ISBN-10: 3961112967
ISBN-13: 978-3961112968
Bildquelle/Klappentext: Amazon

Ein verschneites Tal.
Ein altes Geheimnis.
Zwei verfeindete Schwestern.

Pünktlich zum ersten Advent kehrt im Hollertal Jahr für Jahr der Winter ein und verwandelt das Tal in eine märchenhafte Zauberwelt. Doch für Marie ist in diesem Jahr nichts mehr wie zuvor, nachdem ihre Mutter an Krebs starb und Stiefmutter und Stiefschwester ins Haus kamen.

Auf dem Hof der alten Frau Hollerbrunn findet Marie Trost, Freundschaft und ganz überraschend die Liebe. Doch ihre Stiefschwester Pegg folgt ihr an den Hof und droht Maries zartes Glück zu zerstören. Und Pegg ist ihr geringstes Problem: Den Hollerhof umgeben finstere Geheimnisse, und bald muss Marie nicht nur für ihr eigenes Glück kämpfen, sondern auch um die Zukunft des ganzen Tals.

Was habe ich mich auf die Märchenadaption von „Frau Holle“ gefreut, schließlich ist das Original eins meiner Lieblingsmärchen!

Ich war mehr als neugierig auf die Umsetzung, handelt es sich bei „Hollerbrunn“ ja um einen Urban-Fantasy-Roman und so war ich sehr gespannt, wie die Fantasy-Elemente des Märchens in unsere normale Welt eingebracht werden!

Ich hätte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass ich das Originalmärchen fast detailgetreu in dieser Geschichte wieder finde, die, verlasst euch drauf, dennoch eine ganz andere ist!
Das war für mich der erste absolut positive Überraschungsmoment!

Ich meine, mal ehrlich …
Könnt ihr euch im Vorfeld eine Geschichte mit sprechenden Backöfen, polternden Äpfeln und einer absolut echten Frau Holle in unserer Zeit und unserer Welt vorstellen?

Tina Skupin hat mir mit „Hollerbrunn“ bewiesen, dass das absolut machbar ist und dennoch authentisch wirkt! „Fantasy meets Reality“ funktioniert hier ganz wunderbar!

Die beiden Stiefschwestern Marie und Pegg sind grundverschieden. Marie ist ein lieber, leicht naiver Goldschatz, der von allen gemocht wird und Pegg ist eben Pegg. Sie sagt was sie denkt, ist sehr scharfzüngig und geht entschlossen und mit einem wachem Verstand an alles, was sie tut. Gemocht wird sie nicht.
Die Schwestern haben beide ihr persönliches, schweres Päckchen zu tragen und leben im idyllischen, ländlichen und zauberhaften Hollertal!

Traditionelle Alpensagen, märchenhafte Legenden und jede Menge Geheimnisse lassen die Atmosphäre des Buches dauerhaft knistern und für jede Menge Überraschungen sorgen.
Seht euch konfrontiert mit Macht, Verrat, Lügen und Eigennutz, aber auch Enttäuschung und Manipulation spielen eine große Rolle!

Sämtliche Charaktere werden bildlich und lebhaft beschrieben und wir bekommen einen wahnsinnig tollen Einblick von der gesamten Familie von Marie und Pegg!

Hier hat sich die Autorin einen tollen Plot einfallen lassen und kritische Themen wie Übergewicht, Mobbing, Vorurteile und „im Schatten eines anderen stehen“, ganz nebenher mit einfließen lassen, so dass sie sich aber keinesfalls in den Vordergrund drängen!

Übrigens ist in dem Buch nichts wie es scheint und ihr bekommt nie das, was ihr erwartet! Ich fragte mich ständig: Wer ist hier wirklich gut und wer ist vielleicht doch böse?

Übrigens sind sogar Märchenelemente der „Eiskönigin“ mit eingebracht worden, das war sehr passend und toll!

Doch obwohl mir das Buch unwahrscheinlich gut gefallen hat, weil es sich einfach so durchweg fesselnd gelesen hat und der Schreibstil zudem noch so locker und leicht war, muss ich ein Bewertungsbüchlein abziehen.

Die Geschichte hätte meiner Meinung nach noch ein paar Seiten mehr gebraucht, um komplett rund zu sein.
Mir hat es hin und wieder etwas an Tiefgang gefehlt, gerade was die eingebaute Liebesgeschichte angeht.
Wo ich auf der einen Seite den lockeren und zackigen Schreibstil sehr mochte, so ging es mir manchmal in der Thematik-Abhandlung etwas zu flott und ich hätte mir ein paar mehr Erklärungen oder Einblicke hin und wieder gewünscht, damit mir alles noch logischer erscheint.

Das sind aber Kritikpunkte, die die Geschichte für mich einfach nur perfekt gemacht hätten, denn eine klare Leseempfehlung bekommt „Hollerbrunn“ für mich in jedem Fall!

Am besten lest ihr das Buch im Winter, bei einer heißen Tasse Tee, gemütlich mit einer Wolldecke auf der Couch!

Fans des Märchens „Frau Holle“ kommen hier gänzlich auf ihre Kosten, denn die Autorin hat sehr viele Elemente aus dem Original mit eingebaut und dennoch erzählt sie eine komplett andere Geschichte!

Erlebt eine nüchterne Familiengeschichte, eine konfliktreiche Schwesterngeschichte in einer zauberhaften und magischen Atmosphäre, im verschneiten sagenumwobenen Hollertal!

☼eure Nicole☼

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