Sabastian Fitzek – AchtNacht
rezensiert von Nicole am 19.03.2017
Titel: AchtNacht
Reihe: abgeschlossenes Buch
Autor: Sebastian Fitzek
Genre: Psychothriller
Verlag: Knaur TB
Seitenanzahl: 416
Erscheinungsdatum: 14.03.2017
ISBN-10: 3426521083
ISBN-13: 978-3426521083
Bildquelle/Klappentext: Amazon
Es ist der 8. 8., acht Uhr acht. Sie haben 80 Millionen Feinde. Werden Sie die AchtNacht überleben?
Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie.
Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen. In der „AchtNacht“, am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen. Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei. Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten – und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt. Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst.
Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief. Und Ihr Name wurde gezogen!
Ich möchte diesmal eine „etwas andere Rezension“ wie sonst verfassen, inspiriert durch die in letzter Zeit vermehrte negative Kritik an Sebastian Fitzeks Werken.
Viele äußern sich seit etwa den letzten 4 herausgebrachten Büchern negativ darüber, dass seine Bücher sich arg verändert haben und fordern den Autor auf, doch bitte wieder zurück zu seinen Wurzeln zu finden. Viele schreiben davon, dass seine Geschichten teilweise überzogen und übertrieben dargestellt werden und nicht mehr so spannend zu lesen sind.
Ich sage dazu: JA, seine Geschichten sind nicht mehr in genau demselben Stil geschrieben, wie noch zu Beginn seiner Buchkarriere und JA, sie sind auch teilweise echt total abgefahren und sogar extrem überzogen, ABER sie sind alles andere als langweilig!!!
Ich finde es sogar toll, dass seine Bücher sich verändert haben! Verändern wir uns nicht alle im Laufe der Zeit und wächst nicht jeder durch seine Erfahrungen? Ein Autor tut das eben auch durch seine Menge an Büchern! Ist es nicht eben genau das, was einem Buch einen persönlichen Stempel des Schriftstellers aufdrückt?
Würde er immer noch exakt im selben Stil schreiben wie vor 11 Jahren, dann würde er wahrscheinlich genau dafür kritisiert werden, dass er sich eben NICHT verändert hat und deshalb langweilige Bücher hervorbringt …
Seine letzten beiden Werke „Das Paket“ und auch die „AchtNacht“ sind gute Beispiele dafür, dass Herr Fitzek sogar extrem übertreibt und einem Vieles teilweise echt unrealistisch erscheint. Beim Lesen fühlt man sich in einem hochkarätig rasend schnellen Hollywoodstreifen, wo die Filmemacher echt total überziehen!
Jetzt kommt aber das GROßE ABER: Ich finde gerade das so klasse!!! In jeder eben erwähnten Situation, wo ich denke, „Mensch, jetzt haste mal wieder maßlos übertrieben!“, bekomme ich für genau diesen Moment eine plausible Erklärung schriftlich dargelegt, wo ich nichts mehr hinzuzufügen habe und sogar denke: „Mensch, wirklich gut durchdacht!“
Für mich war die AchtNacht mal wieder ein grandioses und spannendes Meisterwerk!
Ich nehme mir bei jedem Buch vor, ganz aufmerksam zu lesen und diesmal auf jeden Fall den Täter zu überführen … aber ich wurde leider auch dieses Mal auf eine falsche Fährte gelockt und wäre nie im Leben auf die Auflösung gekommen! Und genau das macht für mich einen guten Psychothriller aus!
Ich bin immer wieder aufs Neue verblüfft, woher Sebastian Fitzek seine Ideen nimmt … In dem Fall räumt der Autor sogar selbst im Nachwort ein, durch den Film „The Purge“, inspiriert worden zu sein. Er erläutert es anhand einer sehr traurigen und persönlichen Familiengeschichte. Und dennoch habe ich sogar hierzu eine Menge Kritiken gelesen, dass das Buch ein Abklatsch des Filmes wäre … Dem ist wirklich nicht so! Die Geschichte ist wirklich eine ganz andere und hat einen ganz persönlichen und eigenen Charakter!
Wenn ich etwas zu kritisieren habe, dann lediglich, dass mir das von vorne herein spannende Thema rund um die AchtNacht, auf dessen Umsetzung ich mich total gefreut habe, leider durch die vielen Nebengeschichten und Nebenhandlungen etwas unter gegangen ist! Ich habe ein wenig mehr „Hetzjagt“ erwartet. Die war zwar da, aber immer nur indirekt. Das ist aber Kritik auf sehr hohem Niveau!
Die Protagonisten wurden sehr gut ausgearbeitet und waren für mich sehr charakterstark! Ich war komplett bei ihnen und habe mit ihnen mitgefiebert.
Einen alten Bekannten habe ich auch ganz kurz getroffen, den Herrn Dr. Roth, der in vielen Büchern eine Rolle spielt und was ich immer sehr erfrischend finde!
Nun freue ich mich schon sehr auf das nächste Abenteuer in Berlin!
Spannendes Thema, verpackt in einer persönlichen Geschichte, ohne Chance auf selbständige Auflösung des Falles! Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung an alle, die rasante Psychothriller mit einer verworrenen, aber gut durchdachten Geschichte, die es heißt aufzuklären, lieben!
☼eure Nicole☼