Robin Lang – Einmal Toskana – und wieder zurück?
rezensiert von Nicole am 29.01.2018
– Rezensionsexemplar –
Titel: Einmal Toskana – und wieder zurück?
Reihe: abgeschlossenes Buch
Autor: Robin Lang
Genre: Drama, Familien/Liebesroman
Seitenanzahl: 213
Erscheinungsdatum: 02.02.2018
Bildquelle/Klappentext: Amazon
Glaubst du an Zufall oder an Schicksal?
Darf man sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes selber in die Hand nehmen?
Die fast 30-jährige Leia und ihr Zwillingsbruder haben schon immer ein enges Verhältnis gehabt und viel Zeit miteinander verbracht. Dieses Jahr wollen sie mit dem Wohnmobil nach Italien fahren. Die Hochzeitseinladung eines Exfreundes in der Nähe von Siena gibt das Ziel vor und Leia ist mehr als gewillt, die Wochen und Monate bis dahin voll auszukosten. Sie will wichtige Dinge in ihrem Leben erlebt und geklärt haben, bevor ihre Reise beginnt.
Endlich am Ziel angekommen, warten gute und böse Überraschungen auf sie, unter denen vor allem Leias Bruder lange zu leiden hat.
Es ist ein langer, schwerer Weg, bis er erkennt, dass ein Happy End für jeden etwas anderes bedeuten kann.
Ich möchte gleich vorweg nehmen, dass es für mich sehr schwierig ist, dieses Buch zu rezensieren …
Das liegt nicht etwa daran, dass es mir nicht gefallen hat, im Gegenteil, sondern vielmehr daran, weil ich euch zum einen inhaltlich nicht so viel vorweg nehmen möchte und zum anderen, weil ich mit meinen Worten dem Buch unbedingt gerecht werden will!
Ich habe „Einmal Toskana und wieder zurück?“ als Vorablesebuch von der Autorin erhalten und obwohl klassische Romane eigentlich nicht mein bevorzugtes Genre sind, wollte ich es unbedingt lesen, denn ich liebe den emotionalen Schreibstil von Robin Lang einfach und war sehr neugierig auf ihr angekündigtes „Drama“!
„Emotional“ ist dann hier auch das Stichwort, um das Buch zu beschreiben, denn emotional ist es durch und durch!
Ich möchte euch diese Geschichte hiermit eindeutig ans Herz legen, denn sie gehört in die Sparte der Bücher, die man durch und durch „fühlt“. Sie lässt einen am Ende, das Buch nicht einfach nur ins Regal zurückstellen, sondern man bleibt noch eine Weile reflektierend zurück. Ich hatte jedenfalls das Bedürfnis, die Reise und die Geschichte von Leia und Luke nochmal von vorne bis hinten verarbeiten zu wollen!
Die Geschichte ist nicht mit einem Oberbegriff zu beschreiben …
Ob es nun ein Drama, eine Liebesgeschichte, eine schwule Liebesgeschichte oder eine Familiengeschichte ist, es ist jedenfalls eine Geschichte über das Leben, das Schicksal, über Wut, Trauer, Enttäuschungen, aber auch Hoffnung und Wünsche! Definitiv ist es jedoch kein „normaler Roman“.
Das Buch umfasst so viele verschiedene Facetten und Botschaften, dass es jedenfalls in keine bestimmte Schublade passt.
Es ist ein Roman, auf den man sich einlassen muss, auf den man sich einlassen will, denn man weiß einfach eine ganze Weile nicht, wohin die Reise überhaupt geht!
Hier ist ganz klar der Weg das Ziel und diesen Weg mag ich inhaltlich auch gar nicht weiter beschreiben, weil man ihn einfach selber fühlen und begehen sollte.
Ich habe mir zwischenzeitlich oft die Haare gerauft und habe mich gefragt, wo denn das Erzählte hier eigentlich hinführen soll, was ich zwar hautnah fühle, was mich zum Lachen, Ärgern oder Nachdenken bringt, aber ich habe das direkte Ziel eine ganze Weile nicht gesehen.
Man könnte jetzt meinen, das Ziel wird wohl die Toskana sein!?
Das stimmt sogar in gewisser Weise, aber wenn ihr jetzt einen locker-leichten Urlaubsroman erwartet, dann muss ich euch leider enttäuschen.
Ihr müsst einfach nur Leia und Luke mögen, was mir nicht schwer gefallen ist und mit ihnen ihre „Reise“ antreten wollen und euch drauf einlassen …
Leia und Luke sind sehr unterschiedliche und liebenswerte Personen, die eine Menge verbindet, die aber auch schon eine Menge negatives gemeinsam durch gemacht haben.
Die beiden stehen sich sehr nahe, jeder hat Wünsche, Träume und Ziele, sie gehen aber völlig unterschiedlich damit um. Dies schweißt sie zwar absolut zusammen, aber hin und wieder lässt es sie auch völlig alleine da stehen, denn sie wollen füreinander immer nur das Beste …
Ich war nicht immer im Reinen mit ihren Handlungen und Meinungen und hätte sie hin und wieder auch gerne geschüttelt oder an die Hand genommen.
Ich habe auch ihretwegen manchmal die Augen verdreht, aber ich habe mit ihnen auch viel gelacht, mitgefiebert und ne Menge geweint, denn ich konnte sie wirklich immer verstehen, weil ich mich in die beiden sehr gut hinein versetzen konnte.
Meine geforderten Antworten hab ich übrigens im Laufe der Geschichte auch bekommen …
Sie waren die ganze Zeit da, nur eben verschleiert und versteckt und haben schlussendlich für eine Menge „Ohhh´s“ und Tränchen gesorgt.
Einen halben Punkt Abzug bekommt die Geschichte dennoch von mir, weil ich mich mit dem Epilog nicht so ganz anfreunden konnte und weil mir die „undurchsichtige Reise“ ein wenig zu lange unklar war.
Ich muss aber dazu sagen, ich bin eine sehr ungeduldige Leserin und brauche grundsätzlich stets zackige Infos! 😉
Da diese Kritikpunkte reine Geschmackssache sind und nur einen Nebeneffekt der Geschichte darstellen, kann ich also mit gutem Gewissen, auf 5 „Büchlein“ in der Endbewertung aufrunden!
Begebt euch auf eine undurchsichtige und durchweg emotionale Reise mit Leia und Luke. Dieses Buch vereint eine Familiengeschichte mit einer Liebesgeschichte und ist geprägt von einen sehr dramatischen Hintergrund.
Es ist ein Buch, worauf man sich ganz und gar einlassen muss und zwar bis zum Schluss.
4,5/5
☼ eure Nicole ☼