Nina Sadowsky – Be my Girl
rezensiert von Nicole am 21.07.2017
– Rezensionsexemplar –
Titel: Be my Girl
Reihe: abgeschlossenes Buch
Autor: Nina Sadowsky
Genre: Psychothriller
Verlag: Penguin Verlag
Seitenanzahl: 336
Erscheinungsdatum: 13.02.2017
ISBN-10: 3328100040
ISBN-13: 978-3328100041
Bildquelle/Klappentext: Amazon
Ellie und Rob sind das perfekte Paar. Gut aussehend, erfolgreich, bis über beide Ohren verliebt. Aber nur Augenblicke nach dem Jawort scheint alles in Scherben zu liegen. Rob verbirgt eine entsetzliche Vergangenheit. Je mehr Ellie erfährt, desto tiefer wird sie in einen Strudel aus Lügen und Verrat gezogen, der ihrer beider Leben bedroht. Wer ist der Mann, den sie geheiratet hat? Und wie weit will sie gehen, um ihre Liebe zu retten? Denn Rob ahnt nicht, dass auch sie nicht ehrlich zu ihm war …
Ich habe dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten und habe mir, als ich es starten wollte, zuallererst einmal die Rezensionen zum Buch durch gelesen. Dort waren so ziemlich alle Bewertungen vertreten, von spitzenklasse bis furchtbar, was ich eher untypisch finde, bei gerade mal 24 Rezensionen.
Jedoch ziemlich schnell fand ich heraus, dass dies am Schreibstil der Autorin liegen muss, den man entweder absolut mag oder total furchtbar findet, weil er doch sehr speziell ist!
Ich für mich kann sagen: ich mag ihn sehr!
Wir lesen die doch sehr persönliche und tiefgehende Geschichte von Ellie und Rob von Anfang an als „stille Beobachter“!
Dabei schlüpfen wir in die Rolle von beiden, kapitelweise abwechselnd! Hin und wieder erleben wir die Story auch noch aus der Sicht eines Kriminalbeamten.
Ich persönlich mag diese Perspektivenwechsel sehr, weil man so die Gefühle und Handlungen von allen hautnah miterlebt.
Die Autorin hat sich hierbei allerdings für den „neutralen Erzähler“ und nicht für die „Ich-Perspektive“ entschieden, was ich etwas schade fand. Bei Geschichten aus der Ich-Perspektive kann man noch besser in die Geschehnisse eintauchen finde ich. Nina Sadowsky ist Drehbuchautorin und das merkt man zwischendurch, vielleicht daher die Wahl für den „neutralen Erzähler“.
Sämtliche Kapitel sind sehr sehr kurz geschrieben, so dass man allerhöchstens 3 – 4 Seiten in einer Situation bleibt, ehe schon wieder der nächste Charakter und Zeitwechsel kam.
Ja genau, Zeitwechsel, denn die Autorin hat noch einen drauf gesetzt und die kurzen Leseabschnitte zusätzlich noch in „DAMALS“ und „HEUTE“ abwechselnd aufgeteilt.
Um Spannung aufzubauen war das perfekt, weil man quasi immer aus einer fesselnden Situation heraus geholt wurde, um in die nächste zu schlittern!
Diesen Schreibstil muss man aber wirklich mögen und man muss sich drauf einlassen wollen, weil er auch leicht anstrengend sein kann. Man muss sich unwahrscheinlich konzentrieren, um in der Geschichte zu bleiben!
Das heißt, dieses Buch muss einen von Anfang an packen, denn nur dann bleibt man am Ball! Ansonsten bleibt man wohl eher verwirrt zurück.
Mich hat die Geschichte gepackt und ich wollte unbedingt dem Geheimnis von Ellie und Rob auf die Spur kommen!
Nicht zuletzt lag das auch daran, dass wir die Geschichte nicht wie üblich von vorne beginnen, sondern mit einer Situation mitten drin konfrontiert werden und dann im Laufe der Geschichte sowohl Aspekte aus der Vergangenheit verarbeiten, als auch wieder in die Gegenwart wandern, um dann am Schluss gemeinsam am Ende anzugelangen!
Alles in allem liest sich „Be my Girl“ eher wie ein Drama oder wie ein Krimi/Thriller, denn die psychischen „Schocker“ eines typischen Psychothrillers habe ich etwas vermisst.
Dafür ist die Lebens- und Leidensgeschichte von Ellie und vor allem Rob absolut dramatisch und tiefgehend und hat mich doch ziemlich nachdenklich zurück gelassen …
Auf den letzten Seiten gibt es nochmal einige Wendungen, mit denen ich so gar nicht gerechnet hätte!
Einen Punkt muss ich abziehen, weil es an zwei Stellen kleine Logikfehler gab, die zwar nicht dramatisch, mir aber etwas zu irreal waren. Tja und das Geheimnis von Ellie, welches mir der Klappentext versprochen hat, das war jetzt auch nicht so spektakulär, wie ich erwartet hatte.
Wer einen knallharten Psychothriller erwartet, der wird wohl eher enttäuscht zurück bleiben.
Wer sich jedoch mit einem spannenden Krimi/Thriller arrangieren kann, der sich mit der dramatischen Lebens- und Leidensgeschichte von zwei Menschen auseinander setzt, der wird ein paar tolle Lesestunden haben!
Doch Vorsicht: der Schreibstil ist speziell, entweder man liebt oder hasst ihn! Eine Leseprobe wäre in diesem Fall sicher sinnvoll.
☼eure Nicole☼