Laura Kier – Myalig – gestohlene Leben
rezensiert von Nicole am 11.09.2019
-Rezensionsexemplar-
Titel: Myalig – gestohlene Leben
Reihe: abgeschlossenes Buch (Teil 18 der Märchenspinnerei)
Autor: Laura Kier
Genre: Märchenadaption
Verlag: Kier Laura
Seitenanzahl: 290
Erscheinungsdatum: 13.09.2019
ISBN-10: 3964270032
ISBN-13: 978-3964270030
Bildquelle/Klappentext: Amazon
Ein verlassener Weinberg.
Ein Luftschiff im Gewitter.
Ein verborgenes Labor.
Seit Jahren fordert die Krankheit Myalig unzählige Leben. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, werden ganze Dörfer ausgelöscht.
Auch Amanda wird beinahe Opfer der Säuberungen, obwohl sie die Krankheit überlebt hat. In der Hoffnung, Amanda könnte der Schlüssel zu einem Heilmittel sein, schickt Graf Levente von Sonnfried seinen Androiden, um sie zu retten. Doch wird sie bei Levente ankommen? Und ist sie wirklich der Schlüssel zur Heilung von Myalig?
Die Schöne und das Biest einmal anders.
In »Myalig – gestohlene Leben« lässt Laura Kier Weinreben in karger Erde wachsen und treibt Zahnräder mit Sonnenenergie an. Das französische Volksmärchen im Steampunk-Setting wird zu einer düsteren Geschichte über Vertrauen, Ausgrenzung und den Kampf um Menschlichkeit.
Band 18 der Märchenspinnerei verspricht eine Adaption des Volksmärchens „Die Schöne und das Biest“ und ich kann euch versichern, ihr bekommt ein wahrlich gelungenes Rahmensetting, was mit dem Original mithalten kann und dennoch lest ihr natürlich eine völlig andere Geschichte.
Laura Kier hat hier ganz viele tolle Märchenelemente mit in ihre Geschichte aufgenommen.
Sie hat zum einen ein Biest geschaffen, was im Grunde kein solches ist und nur durch seine Erscheinung und seine verborgenen Taten so wirkt.
Zudem gehen wir gemeinsam mit Amanda, der Hauptprotagonistin, aus deren Sicht die Geschichte auch erzählt wird, auf einen Ball und beschäftigen uns mit dem Verlust der Familie und der Heimat. Rosen spielen natürlich genauso eine Rolle, wie die Zeit, die allen davon läuft.
Ihr merkt, es gibt da so einige tolle Parallelen zum Original, welche ich wirklich toll umgesetzt fand.
„Myalig“ bekommt natürlich seine ganz eigene und persönliche Note, allein schon durch das Steampunk-Setting.
Unsere Welt befindet sich in der Zukunft, wo die Technik sehr weit fortgeschritten ist und es Android-Roboter gibt, wo Luftschiffe als Beförderungsmittel dienen, aber auch die totbringende Krankheit „Myalig“ die Menschen dahinraffen lässt, ohne dass es eine Aussicht auf Heilungschancen gibt.
Ich möchte euch inhaltlich gar nicht mehr verraten, lasst euch einfach drauf ein, wenn euch die Thematik anspricht und macht euch mit der sympathischen und sehr forschungs- und wissbegierigen Amanda auf die Suche nach einem Heilmittel für die Krankheit „Myalig“.
Ihr werdet unterwegs merken, dass Amanda nicht nur nach einem Heilmittel sucht, denn Dinge wie Hoffnung, Zusammenhalt und Menschlichkeit sind einigen Menschen abhanden gekommen und der Weg, den sie eingeschlagen haben, könnte falscher nicht sein.
Die Angst regiert und ich muss euch nicht sagen, dass Furcht natürlich der schlechteste aller Ratgeber ist und auch schon mal die ein oder andere falsche Entscheidung treffen lässt.
Zum Glück begegnen uns auf Amandas Reise auch jede Menge Hoffnung, eiserner Wille und liebe Menschen, die einander helfen.
Ich habe mich sehr gefreut, dass auch die Tierliebe hier einen Platz findet und diese die junge Amanda sogar immer wieder ein Stück nach vorne bringt.
Übrigens liebe ich es ja, wenn Märchen in Märchen integriert werden und so ist es auch hier. Danke dafür liebe Laura Kier!
Ich hatte tolle, emotionale und sehr nachdenkliche Lesestunden mit „Myalig“ und empfehle das Buch sehr gerne weiter.
Ein halbes Bewertungsbüchlein ziehe ich für mich persönlich ab, weil mir das Ende und die Auflösung des großen Ganzen nicht so ganz zugesagt hat, aber das ist ja absolute Geschmackssache.
Ohne inhaltlich irgendetwas zu verraten, es ging mir etwas zu flott und auch ein wenig zu einfach von statten.
Ich hege aber eine kleine Vermutung, dass die Autorin das vielleicht sogar bewusst gemacht hat, denn der Mensch neigt ja grundsätzlich dazu, immer im ganz großen Stil zu denken und das Wesentliche im kleinen Detail nicht zu erkennen. Wenn dem so ist, dann wäre es somit schon wieder grandios.
Eine Adaption des Volksmärchens „Die Schöne und das Biest“ im Steampunk-Setting, welche sich echt sehen lassen kann!
Es geht sehr emotional zur Sache und die gesamte Story regt zum Nachdenken an.
Laura Kier lässt uns über die menschlichen Werte nachdenken und führt uns vor Augen, was Massenpanik für Auswirkungen haben kann und wie viel doch ein Einzelner bewirken kann, wenn er die Hoffnung nicht verliert und zu kämpfen bereit ist. Man sollte nie den Glauben verlieren und Entscheidungen treffen oder hin nehmen ohne darüber nachzudenken, genauso wenig sollten Entscheidungen ausschließlich eigennützig sein.
4,5/5
☼eure Nicole☼
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