Kelly Moran – Kissing in the Rain
rezensiert von Daniela am 22. Mai 2021
Titel: Kissing in the Rain
Reihe: abgeschlossenes Buch
Autor: Kelly Moran
Genre: Roman
Verlag: Rowolth Taschenbuch
Seitenanzahl: 480 Seiten
Erscheinungsdatum: 18. Mai 2021
ISBN-10: 3499006065
ISBN-13: 978-3499006067
Bildquelle/Klappentext: Amazon
Camryn Covic hat eine große, verrückte und laute Familie. Und als Camryns Freund eine Woche vor der Hochzeit ihrer Schwester Schluss macht, weiß sie genau, dass das die Feier ruinieren wird. «Camryn, warum bist du noch nicht verheiratet? Camryn, warum kannst du keinen Mann halten? Camryn, warum ziehst du dich nicht hübscher an? Camryn, der Trauzeuge ist noch Single!» Die ganze Hochzeit würde sich nur noch um sie drehen. Dass ihre Schwester vorschlägt, jemand anderen als ihren Freund auszugeben, ist trotzdem irre. Irre, aber nachvollziehbar. Und deshalb lässt Camryn sich darauf ein. Was soll schon schiefgehen? Abgesehen davon, dass ihr niemand glaubt, dass sie mit dem gutaussehenden und allseits beliebten Troy zusammen ist. Dass Troy sie deswegen vor der versammelten Familie küsst. Und dass dieser dämliche Kuss etwas mit ihr anstellt, das ganz und gar nicht geplant war …
Eine tolle Geschichte, die mich an den Rand der Verzweiflung gebracht hat. Meine emotionale Zerrissenheit hat mehrere Gründe.
Zum einen, kann ich mir nicht vorstellen so wenig Selbstwertgefühl zu haben, in jedem Kompliment eine Lüge dahinter zu deuten oder aus jedem Kommentar etwas Negatives zu machen. Ich bin zwar nicht der positivste und optimistischste Mensch, aber ein bisschen Selbstliebe besitze ich selber schon. Dementsprechend bin ich schockiert, wie sich Camryn und Troy selber wahrnehmen.
Bei Camryn scheint, dass alles verloren gegangen zu sein und auch Troy hat mit einigen Dingen in der verstrickten Geschichte zu kämpfen. Beide geben sich als Paar aus, nur damit die Hochzeit ihrer Schwester nicht von ihrer anstrengenden serbischen Familie ruiniert wird. Troy gehört als zwischenzeitliches Pflegekind auch zu dieser verrückten Familie, was definitiv von Vorteil ist, denn so lässt er sich nicht so leicht abschrecken.
Zum anderen frage ich mich: Wie kann man nur so schwer von Begriff sein? Beide sind scharf aufeinander, aber finden immer wieder Gründe sich etwas anderes einzureden – ich bin hässlich, ich bin ein Niemand, ich bin wertlos, ich bin nicht attraktiv, ich bin nicht witzig, ich entspreche nicht dem Beuteschema, ich bin nicht liebenswert – all das und viel mehr denkt nicht nur Cam, sondern einige Gedanken schwirren auch Troy durch den Kopf.
Beide sind so in ihrer Vergangenheit gefangen, dass sie gar nicht bemerken, was in der Gegenwart passiert. Und da passiert jede Menge aufregendes, ergreifendes und emotionales. Genauso fesselnd war für mich der Schreibstil. Hinzu kommt, dass die Protagonisten super ausgearbeitet waren.
Cam hat eine ganz sarkastische Seite, die sie zu Beginn eines jeden Kapitels in Form von „Lebensweisheiten“ kundtut.
„Lebensweisheit *: Das Leben an sich ist einfach. Es sind die verdammten Menschen, die es kompliziert machen.
*zumindest wenn es nach Camryn geht“„Lebensweisheit *: Die meiste Zeit zieht das Leben nicht an mir vorbei, sondern versucht, mich zu überfahren.
*zumindest wenn es nach Camryn geht“„Lebensweisheit *: Den ganzen Tag so zu tun, als wäre man eine liebenswürdige Person, ist anstrengend.
*zumindest wenn es nach Camryn geht“„Lebensweisheit *: Die Meinung anderer Leute sollte dir wichtig sein … nur nicht die, die sie über dich haben.
*zumindest wenn es nach Camryn geht“
Ich denke, dass gibt einen guten Abschluss und beschreibt meine Meinung, zu dieser humorvollen, sexy, einfühlsamen und emotionalen Geschichte und die Gedanken von Camryn ganz gut.
* eure Daniela *