Katherina Ushachov – Zarin Saltan (Nicole)

Katherina Ushachov – Zarin Saltan (Nicole)

rezensiert von Nicole am 11.09.2017
– Rezensionsexemplar –

Titel: Zarin Saltan
Reihe: abgeschlossenes Buch (Teil 8 der Märchenspinnerei)
Autor: Katherina Ushachov
Genre: Märchenadaption
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Seitenanzahl: 138
Erscheinungsdatum: 13.09.2017
ISBN-10: 1975775252
ISBN-13: 978-1975775254
Bildquelle/Klappentext: Amazon

Ein begehrter Junggeselle
Drei Konkurrentinnen
Ein magisches Eichhörnchen

Als die Slawistikstudentin Anna von ihren besten Freundinnen heimlich bei einer russischen Datingshow angemeldet wird, ahnt sie nicht, dass sie dort dem Kaviarzar Viktor begegnet. Ganz überraschend wählt er sie aus und Anna ist damit nur einen Schritt entfernt von einem Leben wie im Märchen. Doch Neid und Missgunst lassen den Traum bald zum Albtraum werden und sie braucht jede Hilfe, die sie bekommen kann. Selbst wenn diese magisch ist und die Helfer merkwürdig anmuten.

„Zar Saltan“ in neuem Gewand – im 8. Band der Märchenspinnerei erzählt Katherina Ushachov die altbekannte Geschichte von Feindschaft, Eifersucht und Oberflächlichkeiten in einem modernen Setting neu und lässt dabei jene Figur zu Wort kommen, die im Original untergeht: die Zarin.

Manchmal braucht es einfach ein Fünkchen Magie, um eine Geschichte zu einem guten Ausgang zu bringen …

Zuallererst möchte ich betonen, dass die Parallelen zum Original-Märchen ganz fantastisch ausgearbeitet sind. Das ist mir bei einer Märchenadaption nämlich immer ganz besonders wichtig. Ich brauche die Wiedererkennungsmomente und die hatte ich hier in großem Maße!

Dabei beginnt die Geschichte der „Zarin Saltan“ zunächst nicht klassisch märchenhaft, sondern eher ziemlich modern. Da wäre die ruhige und sympathische Anna, eine Studentin mit ihrer Begeisterung für Märchen. Und da hätten wir ihre beiden doch recht oberflächlichen und bequemen Freundinnen Tanja und Sabrina, die die glorreiche hatten, sich einen reichen Typen bei einer russischen Dating Show zu angeln. So nehmen die Dinge ihren Lauf und sie treffen auf Viktor, den Millionärs-Zar einer großen Kaviar-Firma.

Wenn ich die „Zarin Saltan“ mit 4 Worten beschreiben sollte, dann würden mir spontan die Worte: romantisch, tiefgründig, witzig und gleichzeitig traurig in den Kopf kommen. Die Mischung all dieser Eigenschaften war sehr gut kombiniert und es war von allem etwas dabei, so dass es gut harmoniert hat.

Die Autorin erzählt die Geschichte in einem ziemlich rasanten Tempo und wechselnden Erzählperspektiven, wobei sich Anna und Viktor kapitelweise mit ihrer Sichtweise abwechseln. Hin und wieder erhalten wir aber auch Einblicke einer anderen mitwirkenden Person.

Dabei hat die gesamte Geschichte einen erfrischend russischen Flair und die Autorin verleiht dem Ganzen durch ihren Wortwitz und lässigen Schreibstil, eine sehr locker-leichte Atmosphäre.

Irgendwann in der Mitte des Buches dreht die Geschichte von locker und unbeschwert, ohne das man es wirklich bewusst merkt und wir sehen uns plötzlich konfrontiert mit Intrigen, Lügen, Neid, Hass und Eifersucht. Es geschehen ein paar schlimme Dinge, die mich wirklich haben mitfiebern lassen und zum Nachdenken angeregt haben. Es war sehr erschreckend zu lesen und mitzufühlen, was eine kleine Tat aus Eifersucht und Missgunst für schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann.

Urplötzlich wechselt die Atmosphäre und das Szenario dann auch schon wieder und wir finden uns schlussendlich in einem waschechten und romantischen Märchen wieder…

Dieser Wechsel der unterschiedlichen Schauplätze und Gefühlswelten war etwas gewöhnungsbedürftig und man musste wirklich in der Geschichte gefangen sein, um sich auf diese sprunghaften und schnellen Veränderungen einlassen zu können. Ich war es und habe dem Ausgang der Geschichte entgegen gefiebert.

Hilfreich könnte es hier aber in jedem Fall sein, das Original-Märchen im Vorfeld nochmal zu lesen, falls es nicht bereits bekannt ist. Ich glaube nämlich, dass die „Zarin Saltan“ von den „Aha und Oh-Effekten“ lebt, die einem die Original-Geschichte vorgibt. Sie ist zwar eine komplett eigene und moderne Geschichte, aber die Autorin hat sich wirklich große Mühe gegeben, wichtige Szenarien mit einfließen zu lassen. Man spürt, dass das Märchen des Zaren Saltan eines ihrer Lieblingsmärchen gewesen ist.

Ein romantisches und modernes Märchen, welches den steinigen Weg zwei sich liebender Menschen beschreibt. Ein locker-leichtes und gleichzeitig tiefgründiges Märchen mit einem russischem Flair.

4,5/5

☼eure Nicole☼

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