Katharina Herzog – Der Wind nimmt uns mit
rezensiert von Daniela, am 10. August 2019
– Rezensionsexemplar –
Titel: Der Wind nimmt uns mit
Reihe: Farben des Sommers (3 / ?)
Autor: Katharina Herzog
Genre: Roman
Verlag: Rowolth
Seitenanzahl: 368 Seiten
Erscheinungstermin: 16. April 2019
ISBN-10: 3499275279
ISBN-13: 978-3499275272
Bild- & Klappentextquelle: Amazon
Maya bindet sich weder an Orte noch an Menschen. Obwohl die Reisebloggerin erst 32 ist, hat sie schon fast die ganze Welt gesehen. Nur an einen Ort möchte sie niemals: Nach La Gomera. Dort wohnt ihre Adoptivmutter Karoline. Dass Karoline nicht ihre leibliche Mutter ist, hat Maya vor Jahren durch einen Zufall erfahren, und bis heute hat sie ihr nicht verziehen. Doch dann wird Maya schwanger, und Tobi, der Mann, mit dem sie eine flüchtige Affäre hatte, hält sich ausgerechnet auf der Kanareninsel auf. Nur widerwillig fliegt Maya dorthin, zu den Aussteigern und Künstlern, zu ihrer Mutter. Sie ahnt nicht, dass es die wichtigste Reise ihres Lebens sein wird.
Ach wie sehr ich mich über diesen neuen Sommerroman gefreut habe. Da hat es doch super gepasst, dass ich nur ein paar Inseln entfernt meinen Urlaub verbracht habe.
La Gomera wird wirklich sehr schön beschrieben. Aber nicht nur von La Gomera wird bildlich erzählt, sondern auch von den Orten, die Maya, unsere Hauptfigur, vorher besucht. Die Bewohner der kleinen Insel lernen wir auch detailliert kennen.
Leider war mir „detailliert“ manchmal ein bisschen zu „detailliert“ und ich wollte eigentlich gar nicht mehr wissen, welche Inselbewohner was erleben oder erlebt haben. Trotz dieser Ausführlichkeit bin ich auch einfach nicht zu 100% warm mit ihnen geworden, was wahrscheinlich an der etwas zu esoterischen Richtung gelegen hat, aber andererseits auch zu dem ganzen Leben auf der Insel passt.
Maya ist eine unsichere und selbstzweifelnde Frau, was für eine erfolgreiche Reisebloggerin nicht unbedingt die besten Voraussetzungen sind. Vielleicht kommt ihr da der ungeplante und vor allem ungewollte Trip auf die Kanaren zu Gute.
Zuerst dachte ich, dass ich Maya nicht leiden kann, da sie zu Beginn einen naiven, eingebildeten Eindruck auf mich gemacht hat, aber schlussendlich mochte ich sie, denn ich fand sie sehr authentisch. Ihre Zweifel und Unsicherheiten habe ich richtig mitfühlen können und auch die Naivität war für mich glaubhaft.
Es gibt immer wieder Rückblicke von Karoline, Mayas Adoptivmutter, aber trotz dieser Einblicke in ihre Vergangenheit ist sie mir nicht nah genug gegangen, genauso wie die anderen Inselbewohner. Außer Lasse, den habe ich einfach geliebt. Er ist ein ehrlicher Kerl, der Maya ab und zu eine andere Sichtweise verdeutlicht. Lasse müsst ihr einfach kennen lernen. Obwohl er eher der „Sunny Boy“ ist und ich eher auf Bad Boys stehe ;-), habe ich ihn vergöttert.
Der Schreibstil ist angenehm, die Landschaften sind super beschrieben, doch leider bin ich mit den Bewohner der Insel nicht warm geworden.
Ich bin zügig durch die Geschichte gekommen, was wahrscheinlich daran lag, dass ich die Familienzusammenhänge spannend fand. Ich wollte auch wissen, wie es mit Maya, ihrer ungeplanten Schwangerschaft, ihrer bisherigen flüchtigen Affäre Tobi und den vielen Inselbewohnern, ausgeht.
* eure Daniela *