Julia Maar – Der siebte Sohn
rezensiert von Nicole am 29.10.2017
– Rezensionsexemplar –
Titel: Der siebte Sohn
Reihe: abgeschlossenes Buch (Teil 9 der Märchenspinnerei)
Autor: Julia Maar
Genre: Märchenadaption
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
ISBN-10: 197804495X
ISBN-13: 978-1978044951
Seitenanzahl: 150
Erscheinungsdatum: 27.10.2017
Bildquelle/Klappentext: Amazon
Neid zwischen Geschwistern
Eine magische Verwandlung
Ein gefundener Schuh
Robin kann sein Glück kaum fassen. Der junge Schmiedegeselle darf seine königlichen Halbbrüder Dante und Alexander als Knappe zu einem wichtigen Turnier begleiten. Statt jedoch Ruhm und Ehre zu erlangen, bekommt Robin nur Hohn und Spott zu spüren. Dante, den er sein Leben lang verehrte, stellt sich nicht als der Mann heraus, für den Robin ihn immer hielt, und Alexander zeigt sich von einer noch übleren Seite. Als er das Dienstmädchen Vivienne bedrängt, muss Robin sich entscheiden: Zieht er vor seinen Halbbrüdern den Kopf ein oder handelt er wie ein echter Ritter und verspielt damit die Chance, jemals einer zu werden?
„Aschenputtel“ mal anders. In „Der siebte Sohn“ von Julia Maar ist es ein königlicher Bastard von niederer Stellung, der mehr Ehre und Anstand beweist als so mancher Prinz. Dabei zeigt sie, dass man trotz aller Widrigkeiten an seinen Idealen festhalten kann.
Dieses Büchlein hat sich mit seinen gerade mal 150 Seiten ziemlich schnell und flüssig durchlesen lassen. Der Schreibstil von Julia Maar ist sehr locker und angenehm.
Wer das Märchen von Aschenputtel liebt, dem wird der „Der siebte Sohn“ mit großer Wahrscheinlichkeit auch gefallen, denn die Parallelen sind ziemlich groß und dennoch ganz anders …
Hier gibt es 2 Stiefbrüder, zauberhafte Elemente und natürlich den alles entscheidenden Schuh, hier in Form eines Stiefels. Das Interessanteste an dieser Geschichte ist jedoch ohne Frage, dass unser Aschenputtel hier ein junger Mann namens Robin ist!
Doch obwohl er männlich ist, hat er mich mit seinen Eigenschaften dennoch sehr an ein echtes „Aschenputtel“ erinnert: er ist ziemlich schüchtern, sensibel, etwas zart besaitet und sehr tierlieb.
Bedauerlicherweise war aber genau das mein Problem befürchte ich, denn ich bin mit Robin bis zum Schluss nicht so wirklich warm geworden.
Ich wollte ihn hin und wieder schütteln, ihn ermutigen, dass er sich mal behaupten soll und wenn er dann doch tatsächlich mal von alleine mutig war, so hat er sich im Anschluss selber wieder im Weg gestanden.
Mir hat in der Geschichte leider generell etwas der Tiefgang, die Botschaft und die Ausführlichkeit gefehlt, um so richtig mitfühlen und mitfiebern zu können, was in der Kürze des Buches aber sicher auch etwas schwierig umzusetzen ist.
Betrachtet man „Der siebte Sohn“ als reines Märchen, dann war es sehr gut, aber erwartet man mehr, also eine neue Interpretation auf unsere Zeit umgesetzt, dann wird man eher ein wenig enttäuscht zurück bleiben.
Das ist aber auch nur meine persönliche Meinung, denn euch kann es beim Lesen ja ganz anders ergehen.
Denn interessant umgesetzt ist diese Interpretation von „Aschenputtel“ allemal, vor allem wenn man sich an einem gemütlichen Couchabend einfach mal von einer anderen Variante eines bekannten Märchens berieseln lassen mag.
Eine locker leichte und etwas andere Variante von „Aschenputtel“. Für diejenigen von euch, die nicht immer nur von starken Protagonisten lesen wollen, sondern auch in der „Schwäche“ Stärke erkennen können, ist das Buch goldrichtig.
☼eure Nicole☼
Ein Gedanke zu „Julia Maar – Der siebte Sohn“