Dana Müller-Braun – The Run

Dana Müller-Braun – The Run

rezensiert von Nicole am 10.04.21

Titel: The Run
Reihe: abgeschlossenes Buch
Autor: Dana Müller-Braun
Genre: High Fantasy
Verlag: Carlsen
Seitenanzahl: 400
Erscheinungsdatum: 18.03.21
ISBN-10: 3551584435
ISBN-13: 978-3551584434
Bildquelle/Klappentext: Amazon

Vier Götter wurden einst auf die Erde gesandt, um das Zeitalter der Menschen einzuläuten. Aus schwarzem Sand schufen sie das Reich des Kampfes. Aus goldenem Staub erwuchs die Weisheit. Aus roter Asche wurde der Tod geboren. Und aus blauem Eis das Leben. So die Legende, die noch heute Saris Schicksal bestimmt. Wie alle Achtzehnjährigen muss sie den gefährlichen Lauf durch die vier Reiche der Götter bestehen, bevor sie ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft werden kann. Dabei ist sie auf die Hilfe eines mächtigen Schattenbringers angewiesen, der ihr Herz ungewöhnlich tief berührt. Aber seine Treue gilt nicht ihr …

Ich bin dann mal sehr zwiegespalten und auch ein wenig unglücklich …

Kennt ihr das unbefriedigende Gefühl, nur an der Fassade einer richtig guten Geschichte gekratzt zu haben?
Das Gefühl, wenn man gerade in einem wirklich guten Buch gefangen war, mittendrin dabei war, aber dennoch glaubt, einiges verpasst zu haben?
Genauso fühle ich mich gerade nach Beendigung von “The Run”.

Dabei würde ich der Story an sich tatsächlich sofort, ohne dass ich lange überlegen muss, 5 Bewertungsbüchlein geben!
Sie hat mich nämlich durchweg gefesselt. Sie ist emotional, sie ist gut durchdacht, sie ist kreativ, sie ist düster, sie ist tiefgründig, aber sie ist vor allem auch eins: wahnsinnig GROß.

Der letzte Punkt hat in meinen Augen dem Buch leider im Gesamtpaket “das Genick gebrochen” und das finde ich soooo schade, denn es hätte nicht so sein müssen.
Die gigantische Handlung hätte für meinen Geschmack einfach viel mehr Raum benötigt, um sich richtig entfalten zu können.

So hätte “The Run” nicht als Einzelband herausgebracht werden sollen, sondern als Mehrteiler, denn dann hätte die Handlung vielleicht besser atmen können, sich gebührend ausdehnen können und sich nicht gehetzt und oft ausgebremst zwischen 2 Buchdeckel quetschen müssen.
Die Geschichte hätte das wirklich so sehr hergegeben und sie hätte es auch wirklich verdient gehabt, denn ich habe sie grundsätzlich sehr genossen.

Nur leider bin ich nur so durch die Seiten gehechtet, habe quasi meinen eigenen “Run” durchgezogen und konnte Situationen, Dialoge und Momente gar nicht richtig genießen und fühlen, weil ich schnell zur nächsten Szene oder dem nächsten Abenteuer hechten musste.

Ich habe Handlungen der Charaktere zwar immer nachvollziehen können, weil die Autorin wirklich sehr toll und einnehmend schreibt, allerdings konnte ich sie nicht gebührend und ausreichend fühlen, weil einfach nicht genug Zeit und Raum da war.
Was tiefgründig beginnt und endet, muss auch den entsprechenden Weg dafür durchlaufen.

Dabei hat die Autorin mit ihrer Geschichte eine so großartige eigene Fantasy-Welt erschaffen.

Noch dazu hat sie mit Sari, der Hauptprotagonistin, eine so charakterstarke Persönlichkeit in ihre Welt gesetzt, die mich von ihrem Mut, ihrer Stärke und ihrem Willen oft an Katniss Everdeen von “Die Tribute von Panem” erinnert hat.
Die Story hätte für mich übrigens genauso viel Potential gehabt wie Panem, nur dass sie eben nicht so umfangreich, bzw. viel zu kurz, erzählt wurde. Leider.

So verlasse ich die Welt der 4 außergewöhnlichen Göttereiche wieder, lasse die Königreiche des Lebens, des Todes, der Weisheit und des Kampfes zurück.
Ich verabschiede mich von der wahrlich kämpferischen Sari und sage der Welt der Intrigen, der Macht, der Magie, der Götter, der Vergangenheit, der Lügen, der Schattenbringer, der Wahrheitsbringer und der Phantome auf Wiedersehen, mit dem Gefühl, leider nur an der Fassade von allem gekratzt zu haben.

Wer sich traut, ein großes, düsteres Fantasy- und Liebes-Abenteuer mit viel Input und viel Handlung, in spärlichen 392 Seiten verpackt, zu lesen, dem empfehle ich die Geschichte ausdrücklich, denn sie ist sehr gut, wenn auch in meinen Augen viel zu kurz um annähernd rund oder perfekt zu sein.
Aber vielleicht empfindet ihr das ja auch gar nicht so. Probiert es aus.

(3,5/5)

* eure Nicole *

Ein Gedanke zu „Dana Müller-Braun – The Run

  1. Pingback: pgroyalbet

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert