Andrea Reinhardt – Missetaten
rezensiert von Nicole am 07.09.2018
-Rezensionsexemplar-
Titel: Missetaten
Reihe: Zweiter Fall für Sonderermittlerin Natalie Bennett
Autor: Andrea Reinhardt
Genre: Thriller
Verlag: tredition
Seitenanzahl: 272
Erscheinungsdatum: 18.07.2018
ISBN-10: 3746938996
ISBN-13: 978-3746938998
Bildquelle/Klappentext: Amazon
“Wenn du deine Untat geleugnet hast, wirst du keine Gnade erhalten.”
Als FBI- Sonderermittlerin Natalie Bennett noch mit den Folgen des letzten Falles zu kämpfen hat, wird das Team zu einem neuen prekären Fall gerufen.
Eine Leiche im DuPage County. Aufgeschlitzt, ein fehlendes Organ, abgelegt wie ein Stück Vieh. Es dauert nicht lang, bis eine zweite Leiche gefunden wird. Schnell wird klar: Es ist die gleiche Handschrift wie beim ersten Opfer.
Als ein zwölfjähriges Mädchen verschwindet, liefern sich die Ermittler einen Wettlauf mit dem Serienkiller. Denn er mordet in immer kürzeren Abständen- aus einem ganz bestimmten Grund.
Puhhh, also das waren mal wieder fesselnde Lesestunden und ich bleibe nun ein wenig nachdenklich zurück, denn Andrea Reinhardt hat mich da wieder in psychische Abgründe blicken lassen, die mich fassungslos machen …
Wer es rasant mag und es liebt, wenn sich die Ereignisse überstürzen und man dabei richtig mitfiebert, der sollte unbedingt zu diesem Thriller greifen.
Zuvor jedoch sollte er den ersten Fall von Sonderermittlerin Natalie Bennett „Teufelseltern“ lesen!
Das ist zwar nicht zwingend erforderlich, da die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind, jedoch lernen wir da schon das klasse Ermittlungsteam von Chicago näher kennen und jetzt bei „Misseaten“ war es dann so, als ob man wieder zu Besuch bei alten Bekannten ist.
Zudem passieren im ersten Teil schon so ein paar Dinge, die auch jetzt immer noch präsent sind und auch bestimmt in Teil 3 einen Raum einnehmen werden, insofern: fangt von vorne an! 😉
Auch hier in „Missetaten“ befassen wir uns sehr intensiv mit dem Thema Kindesmisshandlung, sowohl auf psychischer, als auch auf physischer Ebene und erahnen schockiert, welche nachträgliche Folgen die seelische und körperliche Folter mit sich bringen kann. Dies erzählt die Autorin so authentisch und mitfühlend, dass man ständig andere Gefühle durchlebt. Man wechselt von traurig, schockiert und angewidert. Man will ins Buch hüpfen und irgendetwas tun!
Tja, dazu bekommt man natürlich keine Gelegenheit und hat auch gar keine Zeit dazu, denn bereits im nächsten Kapitel befinden wir uns beim rätselnden Ermittlungsteam und ist dort hautnah dabei! Wenn ich hautnah sage, dann meine ich auch hautnah, denn gerade diese Passagen sind echte Pageturner und gerade gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse und man liest genauso schnell, wie auch das Ermittlerteam agiert!
Zudem lernen wir die einzelnen Personen des Teams ja von Buch zu Buch besser kennen und da fiebert man automatisch ja noch mehr mit.
Um das Mitfiebern zusätzlich anzuheizen, bekommen wir auch noch Einblicke in die Gedankenwelt und den Zustand der Opfer und des Täters. Diese Eindrücke haben mich zeitweise echt fertig gemacht, denn die Szenerie ist absolut pervers und abartig!
Mehr möchte ich euch inhaltlich gar nicht mit auf den Weg geben, denn Thriller muss man selber erleben, man muss selber grübeln, Theorien aufstellen und auf falsche Fährten gelockt werden, um dann am Ende erleichtert aufzuatmen, wenn der Fall gelöst wurde!
Das bekommt ihr auch alles! Ihr werdet euch zwar nicht ganz entspannt zurück lehnen können am Ende, denn die Autorin hat da so einige offene Fragen gelassen und fiese Cliffhanger eingebaut und sie lässt uns mit einem echten Schocker zurück!
Ich hoffe dann mal ganz stark, dass Teil 3 bereits in Arbeit ist!
Wer Band 1 „Teufelseltern“ gelesen und gemocht hat, der muss ja jetzt quasi weiter lesen, das steht ja außer Frage!
Er wird auch nicht enttäuscht werden, denn es geht hier genauso rasant, abartig realistisch und gleichzeitig familiär zur Sache.
Dafür sorgt das klasse Ermittlerteam, wo jeder andere Stärken und Schwächen hat.
Alles wirkt gut recherchiert und zu keinem Moment unglaubwürdig, was sicher auch an dem Beruf der Autorin liegt. Sie ist Krankenschwester und man spürt da zwischendurch ganz klar Fachwissen, was sie nebenher mit einfließen lässt.
Auch „Missetaten“ bekommt eine glasklare Leseempfehlung von mir, wobei ich empfehle, zuvor „Teufelseltern“ zu lesen!
Die Bücher sind beide mit unter 300 Seiten recht kurz, umso beeindruckender ist es, wie viel Handlung und Spannung in die Geschichte gepackt wurde.
Rezension zu “Teufelseltern (1)”
☼eure Nicole☼